Zehn Jahre 9/11. Heute in allen Zeitungen und auf allen Radio- und TV-Kanälen zu sehen und hören. Als ich mich vorhin am Haus der Berliner Festspiele für die Lesung der saudischen Schriftstellerin Raja Alem einfand, hatte ich bin dahin ans Datum noch gar nicht gedacht. Als es mir dann beim Blick aufs Programm doch einfällt, folgt der unweigerliche Gedanke, ob die Veranstalter für die Dame aus dem Fernen Königreich diesen bestimmten Termin mit Absicht gewählt haben?

Herrje. Und die Befürchtung, es könne sich gleich bei dem Gespräch nur um dieses Thema drehen … Doppel-Herrje. Dafür bin ich nun wirklich nicht hier!
Aber – ich bin angenehm überrascht – zunächst mal läuft die Veranstaltung angenehm unorientalistisch. Es sind nirgendwo Kamele oder fliegende Teppiche zu sehen, der Moderator (sehr souverän, gut vorbereitet und mit angenehmer Gesprächskultur: Arno Widman von der FR) beginnt die Veranstaltung nicht mit einer 1001-Nacht-Referenz.

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Heute beginnt das Internationale Literaturfestival in Berlin, und es werden unter anderem auch einige sehr interessante arabische Autoren zu Gast sein.

Nicht entgehen lassen sollte man sich auf jeden Fall Rawi Hage, Raja Alem oder natürlich den großen Tahar Ben Jelloun. Außerdem sehr spannend sind Amir Hassan Cheheltan aus Iran, der Iraker Fadhil al-Azzawi und Samuel Shimon, ebenfalls Irak.

Ich werde mich auch bei der einen oder anderen Veranstaltung herumtreiben, vielleicht treffen wir uns ja! Und dann könnt ihr hier demnächst lesen, was so passiert ist bei den Lesungen und Diskussionen!

West-östliche Diva